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1. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 78

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
78 Die Verkehrswege der Gegenwart. In bezug auf die Ausdehnung des Eisenbahnnetzes steht das Deutsche Reich mit 60624 km (1910) unter allen Staaten Europas an erster Stelle (Frankreich 48 782 Km, Großbritannien 37 465 km, Rußland nnt seinen asiatischen Besitzungen 75 800 km); hinsichtlich der Dichte des Netzes gehen ihm in Europa nur Belgien, das in dieser Hinsicht den ersten Platz behauptet, und Großbritan- nien voran. 3. Asien. Asiens geographische Verhältnisse erweisen sich der Entwicklung des Eisen- bahnwesens mehrfach ungünstig. Der Kontinent ist seiner Bodengestalt nach über- wiegend Hochland, das auf weiten Strecken Wüsten- und Steppencharakter an sich trägt. In Vorderasien fehlt es an Kohlen, und der Norden des Erdteils starrt ein gut Teil des Jahres von Frost und Eis. Die wichtigste Ursache der langsamen Entwicklung der Bahnen bildet jedoch der tiefe Kulturgrad vieler asiatischer Völker. Neuestens fängt es nun freilich an, sich in allen Teilen des Kontinents zu regen. Des ausgebreitetsten Bahnnetzes in Asien erfreut sich Britisch-Jndien (1910: 50677 km). Es ziehen Schienenstränge von Bombay nach Kalkutta und von Bombay nach Madras. Der Golf von Bengalen ist mit den Toren von Afghanistan durch die Linie Kalkutta—delhi—peschawar verbunden, und auch das Jndustal hat seine Bahn. Von großer Bedeutung verspricht ferner zu werden die sog. Sindbahn, welche vom Indus abzweigt und nach Belutschistan sührt, da in ihrer Fortsetzung zweifelsohne der Anschluß des indischen Bahnnetzes an das vom Kaspischen Meer her vorrückende russische erfolgt. Eine außerordentlich rege 'Tätigkeit im Bahnbau hat in neuester Zeit Ruß- land entfaltet. Seine größte Leistung in dieser Beziehung ist die Sibirische Überlandbahn, welche Rußland mit dem Stillen Ozean verbindet; sie führt von Slatoust und Tfcheljabinsk einerseits bis Wladiwostok, anderseits bis Dalni unweit Port Arthur am Gelben Meer (Mandschurische Bahn, in Eharbin abzweigend). Ihre Länge beträgt reichlich 7000 km, während selbst die längste der amerikanischen Pazifikbahnen nur rund 6000 km erreicht.^) Die sonstigen Bahnen des russischen Asiens sind die Jsthmusbahn durch Kaukasien (Batnm—tiflis—baku), welche die Schiffahrtslinien des Schwarzen Meers mit denen des Kaspischen Meers ver- bindet, die Transkaspische Bahn, die von Kiasnowodsk über Merw, Sa- markand und Kokan bis Andischan führt, und die Linie Orenburg—taschkent. Große Fortschritte hat das Eisenbahnwesen in Japan gemacht. Das Schienen- netz ist dort schon so weit ausgebaut, daß eine Eisenbahnreise von Schimonoseki über Tokio nach Aomori im N. möglich ist. i) Bei Benutzung des schnellsten Zuges auf der sibirischen Bahn ist eine Reise um die Erde von Berlin aus bei passenden Anschlüssen in rund 40 Tagen auszuführen. Berlin—southampton......1 Tag Southampton — New Hork .... 51/, Tage New Dort—vancouver.....5 „ Vancouver— Yokohama .....13v2 „ Yokohama— Wladiwostok.....2 „ Wladiwostok— Berlin .... . . 13 ,, 40 Tage. Tie kürzeste Dauer einer Reise um die Erde ist sogar schon auf 33 Tage berechnet worden.

2. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 95

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die Zeit der fränkischen (salischen) Kaiser. 95 955 962 973 — 983 983 — 1002 1002 — 1024 1024 —112^ 1024 — 1039 1039 — 1056 1056 — 1106 1077 '£11 Besiegung der Ungarn auf dem Lechfelde. k.' Kaiserkrönung Ottos; Begründung des römischen Reiches deutscher Nation. Otto Ii. (Theophano). Niederlage bei Cotrone durch die Araber. Wendenaufstand. Otto Iii. Residenz in Rom; Weltreichspläne. Heinrich Ii. Wiederherstellung der Ordnung im Reiche. i 2. Die Zeit der fränkischen (salischen) Kaiser. Konrad Ii. Erwerbung von Burgund. Gefangenschaft und Tod Ernsts von Schwaben. Heinrich Iii. Landfriedensbestrebungen. Absetzung dreier Päpste. Heinrich Iv. a) Vormundschaftliche Regierung seiner Mutter Agnes von Poitou, dann der Erzbischöfe Anno von Köln und Adalbert von Bremen. b) Heinrich's Kampf mit den Sachsen (Otto von Nordheim). Flucht von der Harzburg nach Worms. Sieg über die Sachsen. c) Heinrichs Kampf mit Papst Gregor Vii. (Simonie, Laieninvestitur, Cölibat). Beginn des Jnvestiturstreits, des ersten der Kämpfe zwischen Kaiser und Papst. Absetzung Gregors Vii. durch die Synode von Worms, Heinrichs Iv. durch Gregor. Abfall der Fürsten. Heinrich in Canossa. Bürgerkrieg mit dem Gegenkönig Rudolf von Schwaben; Rudolfs Tod bei Hohenmölsen. Heinrichs Kaiserkrönung. Tod Gregors Vii. in Salerno, der Residenz des Normannenherzogs Robert Guiskard. d) Heinrichs fernere Kämpfe mit den Päpsten, dem deutschen Adel und seinen Söhnen. Abfall Konrads. Fürsorge des Kaisers für den Landfrieden. Abfall Heinrichs; Tod des Kaisers zu Lüttich. I 0 *

3. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 43

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Heinrich Iii. 1039—1056. Heinrich Iv. 1056—1106. 43 nach der Burg Giebichenstein bei Halle gebracht. Jedoch erhielt er auf Fürsprache seiner Mutter, der Kaiserin Gisela, die Freiheit wieder; ja, er sollte sein Herzogtum zurückbekommen, wenn er sich entschlösse, seinen geächteten Freund Werner von Kibnrg, der am Aufstande teilgenommen und die Waffen noch nicht niedergelegt hatte, zu bekämpfen. Dessen aber weigerte er sich. Lieber ertrug er an des Freundes Seite Acht und Bann; gegen die Mannen des Kaisers kämpfend, fiel er, ein Beispiel deutscher Freundestreue, mit ihm zusammen im Schwarzwalde. Im Jahre 1039 starb Konrad und wurde in dem Dom zu Speier,i039. Dessen Bau er begonnen hatte, beigesetzt. Heinrich Iii. 1039-1056. § 45. Heinrich Iii. war ebenso tatkräftigen und herrischen Charakters wie sein Vater; doch unterschied er sich darin von ihm, daß er mehr Sinn für die Kirche und für eine sittliche Erneuerung der Geistlichkeit hatte. Im Jahre 1046 zog er nach Rom, setzte drei miteinander um die Die Kirche, höchste geistliche Würde streitende Päpste ab und ernannte einen deutschen Bischof zum Papst, dem nach seinem Tode drei andere deutsche Päpste folgten. Er war bestrebt, einen allgemeinen Landfrieden aufzurichten; in öffentlicher Versammlung verzieh er seinen Feinden und forderte das gleiche von den Anwesenden. Aber es fehlte unter seiner Regierung nicht an Ans-2"Uere^ ständen. Nach außen sind seine Kriege mit den östlich von Deutschland Kriege, wohnenden Völkern von Wichtigkeit; nicht nur die Wenden und Böhmen, sondern zeitweise auch die Ungarn erkannten seine Herrschaft an. Leider starb dieser gewaltige Herrscher in frühen Jahren auf einer Pfalz im Harz. In gefahrvoller Zeit folgte ihm ein sechsjähriges Kind. 1056. Heinrich Iv. 1056-1106. § 46. Die Zeit der Vormundschaft. Für den jungen Heinrich Iv. Agnes, führte seine Mutter, die Kaiserin Agnes von Poitou, die Regierung, ■eine fromme Frau, die aber den wachsenden Ansprüchen der großen Vasallen nicht tatkräftig genug gegenübertrat. Unter der Leitung des Erzbischofs Anno von Köln, eines Mannes von hoher Sittenstrenge, zugleich aber Anno und Don großem Ehrgeiz, bildete sich eine Verschwörung von Fürsten und hohen 9tbai6ert' Geistlichen; und als die Kaiserin auf der Pfalz Kaiserswerth bei dem heutigen Düsseldorf Hos hielt, wurde der königliche Knabe auf ein Schiff gelockt und nach Köln entführt. Seitdem führten Bischöfe die Regte-

4. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 57

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Heinrich Vi. 1190 — 1197. 57 Heinrich Ti. 1190-1197. § 60. Indessen hatte Friedrichs willenskräftiger Sohn Heinrich Vi. die Herrschaft angetreten, ein Fürst von großen Anlagen, zugleich aber von einem gewaltigen Triebe nach Macht beseelt, der zuliebe er vor Härte und Grausamkeit nicht zurückscheute. In Rom ließ er sich die Kaiserkrone auf das Haupt setzen. Dann eroberte er das unteritalische Normannenreich, dessen letzter König damals gestorben war. und zog siegreich in Palermo ein, der norman-nischen Hauptstadt, wo sich das Abendland mit dem Morgenland, Christ- "Azm": liches mit Arabischem traf. Gewaltigen Plänen hing der siegreiche Kaiser nach. Die kaiserliche Althen-^ Gewalt, die höchste weltliche Gewalt der Christenheit, wollte er zur Lehnshoheit über die Könige des Abendlandes umgestalten. Durch einen Zufall fiel damals Richard Löwenherz in seine Gewalt. Dieser wollte sich, vom heiligen Lande zurückkehrend, in abenteuerlicher Weise durch Deutschland durchschlagen, wurde aber bei Wien erkannt und von dem Herzog von Österreich an den Kaiser ausgeliefert; und nicht eher durfte er die Burg Trifels in der Pfalz, wohin er als Gefangener gebracht wurde, verlassen, bis er sein Land von Heinrich zu Lehen genommen und ein hohes Lösegeld gezahlt hatte. Sodann plante der Kaiser einen Kreuzzug. Schon hatte sich ein starkes deutsches Kreuzheer gesammelt, schon schwammen die kaiserlichen Schiffe auf dem Meere, da raffte den ge-Heinrichs vi_ wältigen Mann in seinem 32. Jahre zu Messina ein Wechselfieber dahin. Er hatte, wie ein zeitgenössischer Geschichtschreiber sagt, das deutsche Volk herrlich gemacht vor allen Nationen. Um so unheilvoller war für Deutschland sein früher Tod. Denn er hinterließ nur einen kaum dreijährigen Sohn Friedrich, dem seine Mutter Konstanze das unteritalische Königreich zu sichern suchte. In Palermo wuchs dieser auf, und der Papst Innocenz Iii. übernahm über ihn die Vormundschaft. Philipp von Schwaben 1198 — 1208 und Otto It. 1198 — 1215. § 61. In Deutschland erhoben sich jetzt die vielen Gegner des hohen-staufischen Hauses und wählten Heinrichs des Löwen Sohn Otto zum König; ihm stellte die staufische Partei Friedrich Barbarossas jüngsten Sohn Philipp von Schwaben als König gegenüber. Während Deutschland wieder durch einen Bürgerkrieg zerrissen wurde, erhob Papst Innocenz Iii., wohl der gewaltigste aller Päpste, das Innocenz m.

5. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 35

1911 - Erfurt : Keyser
— 35 — „Und so starben mir Aermsten dahin die lieben Verwandten, Und mein Königsstamm nahet dem Ende sich mm." Nie wieder hat es ein Königreich Thüringen gegeben. Der Name Thüringen ist zwar geblieben, aber er gilt heute nur noch für ein wesentlich kleineres Gebiet. (Nach G. Größler.) 10. Radegunde, Prinzessin von Thüringen, Königin von Frankreich. Jugend: Radegunde, König Berthars Tochter und Enkelin Bisinos, kam schon früh an den Hos ihres Oheims Jrminfrid. Da die Mutter gestorben war, hielt es der Vater wohl für geraten, seiner hochgebildeten Schwägerin Amalaberga die Tochter zur Erziehung zu übergeben. Auch den Vater verlor Radegunde bald. Wir wissen zwar nicht, in welchem Kampfe er getötet wurde, doch ist er schon vor Jrminfrid gefallen. In einem zweiten Liede „An Artachis"1) läßt Radegunde Fortnnatns für sich sprechen: „Erst ist der Vater gefallen, ihm folgte der Onkel im Tode, Beider Geliebten Verlust traurige Wunden mir schlug." Auf Burg Scidingi verlebte Radegunde sonnige Tage der Kindheit in Gemeinschaft mit ihrem Vetter und Jugendgespielen Amalasrid. J'n dem Briefe „An Amalasrid"2) gedenkt sie der glücklichen Jugend: „O, so gedenke doch nur, was in Frühlingstagen der Jugend, Lieber Amalasrid, ich, Radegunde, dir war. Wie du mich damals geliebt, ein hold ausblühender Knabe, Du, den des Himmels Huld gütig zum Vetter mir gab. Damals ersetztest du mir den gemordeten Vater, die Mutier, Schwester und Bruder, du warst alles, du Einziger, mir! Wenn du mich nahmst in den liebendenarm, wenn küssend ich an dir Hing, ergötzte das Kind höchlich ein freundliches Wort. Eine Stunde getrennt von dir, zum unendlichen Zeitraum Ward sie mir." — In fränkischer Gefangenschaft: In dem Kriege Jrminsrids mit den Franken wurde sie von den Feinden gefangen genommen und mit ihrem Bruder eine Beute des Königs Chlotar. Sie war damals gegen 10 Jahre alt. Chlotar ließ sie in sein Reich bringen und auf einem feiner Meierhöfe von den besten Lehrern unterrichten. Damals schon las Radegunde am liebsten die Bibel und die Lebensbeschreibungen der Heiligen. Sie sollten ihr das Vorbild ihres eigenen Lebens werden; auch suchte sie durch allerlei Selbstpeinigungen Gott wohlgefällig zu fein. j) Sohn einer Tochter Amalabergas. 2) Nach einer Uebersetzung von Dr. Aug. Wilhelm. 3*

6. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 75

1909 - Leipzig : Hirt
9. Überblick über die wichtigsten Ereignisse in den Hauptstaaten. 75 deutschen Flotte nicht förderte, wurden die vorhandenen Schiffe verkauft. Preußen erhielt zwei als Ersatz für die geleisteten Beiträge. Dann wurden Kriegsschiffe, Panzerschiffe und Kanonenboote gebaut. Die preußischen Frauen sammelten Beiträge zum Bau eines Schoners/) der den Namen Frauenlob erhielt, und die Urwähler stifteten das Geld für den Schoner Hela. Der Staat kaufte die Insel Dänholm bei Stralsund und baute dort einen Hasen, von Oldenburg wurde ein Landstrich am Jadebusen gekauft und der Kriegshafen Wilhelmshaven angelegt. Danzig und Stralsund erhielten Marinetruppen, Swinemünde ein eisernes Schwimmdock; zur Heranbildung von Seeoffizieren und Unteroffizieren wurden in den Hafenstädten Schulen eingerichtet. Befehlshaber der preußischen Flotte war Prinz Adalbert von Preußen, ein Sohn der Prinzessin Marianne von Preußen, die 1813 den Aufruf an die preußischen Frauen veranlaßt hat. (S. 37 f.) Die preußische Flagge wurde im Mittelmeer, in den oft- und westindischen Gewässern gezeigt. Auch der Eisenbahnbau machte gute Fortschritte; meist bauten Privatgesellschaften, aber der Staat leistete Garantie für die Zinsen der aufgewandten Kapitalien. Hannover und Oldenburg traten 1851 dem Zollverein bei. Erkrankung und Tod. Im Jahre 1857 erkrankte der König an einem Gehirnleiden. Da er kinderlos war, übernahm sein Bruder Wilhelm die Regentschaft. Am 2. Januar 1861 erlöste ihn der Tod von dem schweren Leiden. In der Friedenskirche zu Potsdam, die er selbst erbaut hat, ruht seine Leiche. 9. Überbliest über die wichtigsten Ereignisse in den Kauptsiaaten währenb biefes Zeilranmes. Die Revolution in Österreich veranlaßte Kaiser Ferdinand zur Abdankung. Ihm folgte 1848 sein damals achtzehnjähriger Neffe Franz Joseph I., der noch regiert. Dessen Vorhaben, die verschiedenen Bestandteile der Monarchie einheitlich zu verwalten, scheiterte an dem bewaffneten Widerstände der Ungarn, der erst durch russische Hilfstruppen niedergeworfen wurde. Der habsburgische Läuderbesitz zerfällt in zwei Reichshälften mit besondern Ministerien und Volksvertretungen: das Kaisertum Österreich und das Königreich Ungarn, in der Person des Herrschers durch Personalunion verbunden. In Frankreich hatte die zweite Republik nicht lange Bestand. Zu ihrem Präsidenten wurde 1848 Napoleon, der Sohn des ehemaligen Königs Ludwig Bonaparte von Holland, gewählt, der 1852 durch Senatsbeschluß und Volksabstimmung zum Kaiser erklärt wurde unfr als solcher Napoleon Iii. heißt. Als Napoleon Ii. gilt der Sohn Napoleons I., der nicht regiert hat und nach seines Vaters Sturz am österreichischen Hose lebte. *) Schoner sind Segelschiffe mit zwei Masten.

7. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 79

1909 - Leipzig : Hirt
V. Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I. 1. Persönliches. Der neue König ging der Vollendung des 64. Lebensjahres entgegen, stand also in einem Alter, in dem die meisten Menschen die Last der Arbeit abzuschütteln pflegen. Am 22. März 1797 war er geboren. Seine Knabenjahre fallen in die Zeit der tiefften Erniedrigung Preußens. Der zehnjährige Knabe sah den Kummer der Eltern, als die Königliche Familie gezwungen war, von Berlin nach Königsberg, von Königsberg nach Memel zu flüchten. Noch nicht hatte er das 14. Lebensjahr beendet, als ihm der Tod die treue Mutter entriß. Tüchtige Lehrer arbeiteten an seiner Erziehung. Der Prinz war ein fleißiger Schüler. Geschichte, Erdkunde und die Kriegswissenschaften waren feine Lieblingsfächer. Er hörte gern zu, wenn die berühmten Feldherren Blücher, Gneisen au, Jork von Wartenburg und Scharnhorst über den Krieg sprachen. Teilnahme an den Befreiungskriegen. An der Seite seines Vaters machte er 1814 den Feldzug nach Frankreich mit. In der Schlacht bei Bar-fur-Aube verrichtete er den Dienst eines Königlichen Adjutanten und stand unerschrocken im dichten Kugelregen. Zur Belohnung erhielt der sechzehnjährige Jüngling vom Kaiser Alexander von Rußland den St.-Georgsordeu, sein Vater schmückte ihn mit dem Eisernen Kreuze. An der Spitze der Sieger von Waterloo zog er 1815 mit feinem Vater und feinem ältern Bruder Friedrich Wilhelm in Paris ein. Nach der Beendigung der Befreiungskriege fetzte er feine militärischen Studien fort. Er zeigte dafür ein so großes Verständnis, daß er im Alter von zwanzig Jahren bereits zum Obersten und Regimentskommandeur ernannt wurde. Vermählung. Im Jahre 1829 vermählte er sich mit der Prinzessin Augusta von Sachsen-Weimar, die unter dem Einflüsse Goethes zu einer kenntnisreichen Jungfrau emporgeblüht war. Über feinen Aufenthalt in En gl and, die Niederwerfung des Badischen Aufstandes war Seite 67 und 72 die Rede. Gouverneur der Rheinlande und Westfalens. Damit er die Rheinlande und Westfalen, deren größte Gebiete erst 1815 zum Preußischen Staate gekommen waren, aus eigner Anschauung kennen lerne, übertrug ihm 1849 Friedrich Wilhelm Iy. die militärische Verwaltung dieser Provinzen; er wohnte während dieser Zeit im Königlichen Schlosse zu Koblenz. Nach fünf Jahren wurde er Gouverneur der Bundesfestnng Mainz.

8. Für Präparandenanstalten - S. 178

1912 - Breslau : Hirt
178 C. Länderkunde. bedeutende Glasgow [gldsgü] (800). Der Hauptsitz der schottischen Hoch- seefischerei ist Dundee ^dandi^; auch Aberdeen 'äb'rdin^ treibt viel Fisch- fang. In beiden Städten blüht die Juteindustrie. In Europa besitzt Großbritannien außerdem noch Gibraltar, am Ein- gang zum Mittelmeer, und Malta mitten in diesem Meer. 1878 erwarb es von den Türken die Insel Cypern. Für das Deutsche Reich ist Großbritannien der größte Waren- abnehmer und einer der größten Warenlieferanten. Aufgaben. 1. Was lehrt die Karte über die Bodeugestalt und Bewässe- rung Irlands? 2. Nenne den größten Fluß und die beiden größten Städte des Landes! Zeichnung: Großbritannien. Beim Gradnetz ist zu beachten, daß die Abstände der Längengrade im N geringer sind als im 8 (Benutzung des Zirkels). Hauptsächlich muß die Küstengliedernng hervortreten; die kleineren Ausbuchtungen bleiben unberücksichtigt. 14. Das Kaiserreich Rußland. 22 Mill. qkm, 160 Mill. E. — In Europa mehr Einw. als die Hälfte des Erdteils, 10 mal so groß wie das Deutsche Reich, 130 Mill. E., fast 1/3 Europas, doppelt so viel wie das Deutsche Reich, aber nur >/g so dicht bevölkert. § 279. Lage und Grenzen. — Aufgaben. 1. Wie verlaufen der 45. (Po- und Donaumünduug), der 55. Breitenkreis (Memeldelta) und der Polarkreis durch Rußland? 2. Wieviel beträgt der Zeitunterschied zwischen dem Westpunkte Polens und dem Südfuße des Ural? 3. Berechne diese Strecke mit dem Maß- stab, ebenso die nordsüdliche Ausdehnung von der Nordwestspitze der Halb- insel Kola bis zur Krim (35° 0)! 4. Wie lange hätte ein Wanderer bei täglichem Marsch von 30 Km an diesen Strecken zu gehen? 5. Wo berührt Rußland das offene Weltmeer, wo einen Landsee, wo Binnenmeere? 6. Wie- viel km greifen letztere in das Land ein? 7. Wer beherrscht die Ausgänge? 8. Wo dringt Rußland tief in das Deutsche Reich vor? 9. Was ist von der Art der Grenze gegen Deutschland zu sagen? Miß die Entfernung von Berlin bis zur polnischen Grenze! 10. Wo steht der Österreichisch-Ungarische Staat ohne natürliche Grenzen mit Rußland in Verbindung? Grenzen. 'Siehe die Karte!) Das Europäische Rußland ist gleich- bedeutend mit dem riesenhaften Osteuropäischen Flachland. Es ist durch den sanft ansteigenden Ural in Wirklichkeit von Asien nicht geschieden, darum ein halbasiatisches Land ohne bequeme Verbindung mit dem Ozean. Bei ungeheurer Ausdehnung hat es geringe Gliederung. Moskau, der Mittel- puukt der altrussischen Kultur, ist vom nächsten Meere 650 km entfernt. Die ozeanische Küste gehört dem Nördlichen Eismeer an, die übrigen Küsten stoßen an Binnenmeere. Darum entwickelt sich Rußland nur langsam. § 280. Bodengestalt. Das weite Tiefland wird von flachen Höhen- rücken durchzogen. Der Nordrussische Rücken verläuft in westlicher Rich- tnng, drei Rücken ziehen von N nach S: die Wolgaschwelle, die Zen- tralrnssische Schwelle und die Südrussische Schwelle, die sich mit dem Vorlande der Karpaten verbindet. An ihrem Ostrande fließen Dujepr,

9. Für Präparandenanstalten - S. 179

1912 - Breslau : Hirt
I. Europa. — 3. Die außerdeutschen Läuder Europas. 179 Don und Wolga. So entstehen im W die hohen Bergufer, im 0 die flachen Wiesenufer. Die höchsten Erhebungen übersteigen kaum 350 m, so die als Quellmittelpunkt bemerkenswerte Waldäi'-Höhe südöstlich von St. Petersburg und das Bergufer der Wolga. Nur an den Rändern weist Rußland Gebirge auf. Im 0 steigt der Ural kaum merklich an, während er nach Sibirien steil abfällt. Der höchste Punkt dieses unter 60° 0 verlaufenden längsten Gebirges Europas (wie lang?) erreicht noch nicht 1700 m. An der Südseite der Krim zieht sich als westliche Fortsetzung des schon zu Asien gehörenden Kaukasus das Jä'ila- Gebirge (1500 m hoch, so lang wie das Erzgebirge) hin. 99. Die Wolga unterhalb Nishnij Nowgorod im Frühjahr bei Hochwasser, von Norden gesehen. Das weit entfernte linke „Wiesenufer" im Osten ist eine angeschwemmte, niedrige Ebene. Rechts auf dem Bilde, d. i. im Westen, erscheint das „Bergufer", das die Wolga fortschreitend unterwäscht. Bei Tief- wasselstand zeigt sich vor dem Bergufer ein sanft geneigter, sandiger Strand, den zur Frühjahrszeit infolge der Schneeschmelze die hohe Flut verdeckt. Die Wolga ist im Sommer wegen ihres geringen Gefälles von zahlreichen Schiffen belebt, unter denen die langen Züge der von Dampfern gezogenen Lastschiffe auffallen. $ 281. Die Entwässerung Rußlands findet nach vier Richtungen statt: a) nach dem Nördlichen Eismeer durch die 8-förmige, für den Ver- kehr bedeutungslose Petschora und die Dwina, deren Mündung ein halbes Jahr zugefroren ist; d) nach der Ostsee durch deu kurzen Ausfluß der beiden größten Seen Europas, des Lädoga-s—-Württemberg) und des Onega-Sees, die Newa (Finnischer Meerbusen», die von der Waldäi'-Höhe kommende Düna srigaer Busen), den Njemen oder die Memel Mündung in Deutschland) und die nur im Mittellauf russische Weichsel; 12-«-

10. Für Präparandenanstalten - S. 180

1912 - Breslau : Hirt
180 C. Länderkunde, c) nach dem Schwarzen Meer! durch den Dnjestr (von den Wald- karpaten), den südlich der Waldm-Höhe entspringenden Dnjepr zweimal Weichsel), den fast gleichlangen Don, der ins flache Asowsche Meer geht; 6) nach dem Kaspischen Meere, dessen Spiegel 26 m unter dem des Schwarzen Meeres liegt: 1. durch die Wolga (Bild 99), den längsten Strom Europas (3600 km). Sie entquillt den Waldai-Höhen, strömt zuerst östlich und empfängt von rechts die durch die Moskwa verstärkte Oka [afd], schlägt von Kasan an südliche Richtung ein und wendet sich endlich nach 30 zum Kaspischen Meer, in das sie ein vielverzweigtes Delta baut; 2. durch den Ural. Rußlands Flußsystem ist also großartig entwickelt. Lange, wasserreiche, langsam stießende und darum weit hinauf schiffbare Flüsse sind vorhanden; dazu liegen sie im Oberlaufe so nahe beieinander, daß sie durch kurze Kanäle verbunden werden konnten (z. B. Dwina mit Wolga und Newa, Düna und Njemen mit dem Dnjepr). Wasserstraßen sind Rußlands wichtigste Verkehrsadern. Die Flüsse leiden aber im Winter unter langer Vereisung, im Sommer wird besonders im 30 die Schiffahrt durch sehr niedrigen Wasserstand behindert. (§ 48.) Aufgaben. 1. Gib unter Benutzung des Maßstabes von den Flußquellen aus die westöstliche Ausdehnung des oberen Wolgagebietes an! 2. Wie ist durch die Bodenverhältnisse am oberen Dnjepr die Bildung von Sümpfen (Name?) begünstigt? 3. Suche die auf Bild 99 dargestellte Gegend auf der Karte! § 282. Rußland hat ein Festlandsklima. Bei der Ansdehnuug des Riefenreiches sind die Unterschiede groß. Da aber Gebirge fehlen, voll- ziehen sich die Klima-Übergänge allmählich. Der Nordrand ragt in die kalte Zone mit dauernd gefrorenem, nur im Sommer an der Oberfläche auf- tauendem Boden; die Krim hat Mittelmeerklima (heiße, trockene Sommer, milde Winter). Im Innern herrscht im Sommer beträchtliche Wärme, im Winter große Kälte. § 283. Die Pflanzendecke und die Tierwelt entsprechen dein Klima. Im X herrscht die Tundra vor, das sind meist gefrorene Sümpfe mit kümmerlichem Gebüfch. Die trockenen Gebiete sind mit Flechten bedeckt, die dem Renntier Nahrung geben. Nach 8 folgt ein breiter Wald- streifen mit Mooren und Wiesen, die Heimat der Pelztiere. Im X finden sich Nadelhölzer und Birken, im 8 treten an ihre Stelle die Laub- Hölzer. Das beste Ackerbaugebiet, die russische Schwarzerde, liegt zwischen dem geschlossenen Waldland und der eigentlichen Steppe. Weiden und Getreidefelder wechseln hier miteinander, aber Kälte, Dürre und Heu- schrecken verursachen oft Mißernten und Hungersnot. Öde ist die nieder- fchlagsarme Kafpische Salzsteppe. (Bild 100.) Am Schwarzen'meere bleibt der Wald auch im Winter grün. (Mittelmeerklima.-
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